Projekt 2.1
Ermittlung charakteristischer BSP-Festigkeits- und Steifigkeitswerte für verschiedene Holzarten unter besonderer Berücksichtigung produktionsbedingter Einflussfaktoren
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsschritte zur so genannten Holz-Massivbauweise in Brettsperrholz gesetzt. Insbesondere wurde auch damit begonnen, sich verstärkt mit produktionstechnologischen Fragestellungen und der Bestimmung charakteristischer Kenngrößen zu befassen. Das vorliegende Projekt 2.1 setzt sich zum Ziel, die noch nicht bis kaum untersuchten Beanspruchungsarten und das damit zusammenhängenden Widerstandsverhalten insbesondere versuchstechnisch zu untersuchen. Dabei besteht Handlungsbedarf bei den Beanspruchungsarten Biegung und Schub senkrecht zur Plattenebene, sowie Schub, Zug und Druck in Plattenebene. Gewöhnlich werden charakteristische Kenngrößen über Prüfungen an Prüfkörpern in Bauteilgröße bestimmt oder aber über Modelle unter Berücksichtigung der Kenngrößen des Ausgangsproduktes „Brett“ (im Besonderen die Zugkenngrößen). Dabei ist zu bedenken und auch klar nachvollziehbar, dass diese Kenngrößen insbesondere davon abhängen, welche Prüfkonfigurationen und Prüfkörpergrößen sowie Auswerteverfahren dem Ermittlungs-verfahren zugrunde gelegt werden. Nur breit abgestimmte und international anerkannte Prüfmethoden und Auswerteverfahren lassen eine davon unbeeinflusste Vergleichbarkeit zu, welche sowohl für normative Festlegungen als auch für nationale und europäische Zulassungen unerlässlich ist. Das Projekt 2.1 zielt daher darauf ab, für die maßgebenden Kenngrößen von BSP-Elementen sowohl geeignete Prüf- als auch Auswerteverfahren vorzuschlagen.
Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Rollschubkenngrößen, da diese eine hohe Relevanz bei den Nachweisverfahren – sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch der Gebrauchstauglichkeit – haben. Aus diesem Grunde widmet sich ein WP speziell dieser Thematik. Ziel ist es dabei, alle wesentlichen und beeinflussenden Parameter isolieren zu können und darauf basierend Verbesserungsvorschläge hinsichtlich des Erreichens eines höheren Rollschubpotentials für auf Biegung beanspruchte BSP-Elemente geben zu können. Als Einflußparameter sind beispielsweise die Rohdichte, die Geometrie der verwendeten Bretter insbesondere die Schichtdicke sowie die Anzahl der Querlagen respektive das rollschubbeanspruchte Volumen zu erwähnen. Zudem wird es von Belang sein, ob die Einzelbretter der Querlagen miteinander seitenverklebt oder aber Fugen bestimmter Breite gegeben sind. Hinzu kommt, ob die Einzelbretter genutet sind oder nicht. Verbunden mit gegenwärtig und zukünftig weltweit an Bedeutung gewinnenden Bauweise besteht auch die Absicht nicht nur die Nadelholzart Fichte zu untersuchen, sondern auch ausgewählte Holzarten weiterer marktrelevanter Regionen wie beispielsweise Douglasie, Radiata Pine oder die Laubholzarten Birke und Pappel.
Der Themenbereich der flächenhaften Verklebung bildet einen weiteren wichtigen Themenblock in diesem Projekt. Es ist beabsichtigt, die Einflussparameter auf die Flächenverklebung von BSP-Elementen zu untersuchen, wobei davon auszugehen ist, dass sich die Parameter für BSP von jenen der BSH-Herstellung unterscheiden werden. Es kann z. B. berechtigt vermutet werden, dass ein geringerer Pressdruck als jener für BSH ausreichen müsste, um eine kraftschlüssige und dauerhafte Verklebung erzielen zu können. Neben dem Pressdruck beeinflussen weitere Einflussparameter – wie beispielsweise die Oberflächenqualität und die Presszeit – den Verklebungsprozess. Zudem werden insbesondere die Klebstoffart in Abhängigkeit von der Holzart und die Klebstoffmenge von Bedeutung sein. Der Einfluss dieser Parameter soll im Rahmen des Projektes ebenfalls untersucht werden.