COMET K-Projekt focus_sts
Projektlaufzeit von 01/2012 bis 12/2016
Früher stand das Industrieprodukt, heute das Wissen im Vordergrund. Bis vor Kurzem musste der Vorteil einer starken F&E propagiert werden. Dies hat sich grundlegend geändert. Viele weiterverabeitende Betriebe haben ihre Wertschöpfungskette Richtung Kunden erweitert, nicht Forschungsfragen der Produktion sondern jene des Holzbaus stehen jetzt im Vordergrund.
Nahezu alle großen Holzindustrien Österreichs sind gegenwärtig über eigene Abteilungen im Baubereich erfolgreich tätig. Mit dem innovativen flächenhaften Produkt Brettsperrholz (BSP) und der damit verbundenen Holz-Massivbauweise hat sich der Holzbau in den letzten 10 bis 15 Jahren grundlegend verändert und wurde zum ernsthaften Konkurrenten von Stahlbeton und Ziegel. Nur durch kontinuierliche F&E Zusammenarbeit mit der Holzbaubranche in den vergangenen K-Ind-Projekten und dem K-Projekt holz.bau wurden weithin sichtbare Erfolge erzielt. Dieser erfolgreiche Weg wird nun mit einem hochkarätigen Konsortium im aktuellen COMET K-Projekt focus_sts fortgesetzt. Alle BSP-Industriebetriebe Österreichs (60% der Weltproduktionsmenge) sind im Konsortium vertreten. Das Ziel ist, offene Forschungsfragen zu BSP zu bearbeiten, damit diese Bauweise noch zuverlässiger und weltweit gefragter wird. Außerdem ist es an der Zeit ein BSP-Bausystem zu entwickeln.
Zwei der drei Areas sind daher dieser Thematik gewidmet. Area 1 befasst sich mit Forschungsaufgaben rund um BSP-Bausysteme und Area 2 mit Produktion und Bemessungsfragen. Das Konsortium wurde mit Partnern aus der Klebe- und Verbindungstechnik-Branche verstärkt, denn ohne Verbindungstechnik kein Holzbau! Area 3 widmet sich grundlegenden Forschungsfragen zur Verbindungstechnik, vorallem im Hinblick auf BSP.
Das aktuelle Forschungsprogramm des COMET K-Projekts focus_sts (focus_solid_timber_solutions) ist in drei Areas gegliedert und besteht aus sieben Projekten.
Area 1
Bausysteme und Komponenten für die Holz-Massivbauweise (STSC)
Projekt 1.1
Hochleistungsfähige BSP-Holz-Hybride für Wand-, Dach- und Deckensysteme großer Spannweite
Projekt 1.2
Mechanisch, bauphysikalisch sowie wirtschaftlich optimierte BSP-Tragstrukturen - Auf den Anwendungsbereich abgestimmte, standardisierte Leitdetails und Leistungsbeschreibungen für den Hochbau
Projekt 1.3
Transfer
Area 2
Produktion, Prüfung, Modellierung und Bemessung von BSP (APMD)
Projekt 2.1
Ermittlung charakteristischer BSP-Festigkeits- und Steifigkeitswerte für verschiedene Holzarten unter besonderer Berücksichtigung produktionsbedingter Einflussfaktoren
Projekt 2.2
Erarbeitung von Tragmodellen sowie Untersuchungen zum 2D-Tragverhalten von BSP-Elementen bei unterschiedlichen Lasteinwirkungen und Lagerungsarten
Area 3
Schrauben, Kleben und Systemverbinder (SGSC)
Projekt 3.1
Axial und auf Abscheren beanspruchte Verbindungen - Auswirkungen verschiedener Einflussparameter auf das Trag- und Verformungsverhalten sowie auf die Modellbildung
Projekt 3.2
Schraub- und Klebetechnologie für die Holz-Massivbauweise in BSP
Wissenschaftspartner
Kompetenzzentrum holz.bau forschungs gmbh
Technische Universität Graz - Institut für Holzbau und Holztechnologie
Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH - DIGITAL
Unternehmenspartner
Fachverband der Holzindustrie Österreichs
Haas Fertigbau Holzbauwerke Ges.m.b.H. & Co. KG
Johann Offner Holzindustrie GmbH
Mayr-Melnhof Kaufmann Holding GmbH
Bund
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Land Kärnten
Kärntner Wirtschaftsförderung Fonds (KWF)
Land Niederösterreich
Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie
Land Steiermark
Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft m.b.H. (SFG)
Abteilung 12 Wirtschaft, Tourismus, Sport - Referat Wirtschaft und Innovation
Land Tirol
Förderprogramm COMET - Competence Centers for Excellent Technologies
Die 1998 initiierten Kompetenzzentren-Programme (Kplus, K_ind, K_net) gehören zu den erfolgreichsten Innovationen der Technologiepolitik in Österreich. In den mehr als 40 Zentren dieser Programme arbeiten rund 1500 Forscherinnen und Forscher aus Wissenschaft und Wirtschaft an gemeinsam definierten Forschungsprogrammen auf international konkurrenzfähigem Niveau.
Das Programm COMET will diese Erfolgsgeschichte fortsetzten und weiter ausbauen. Ziel ist es, die Kooperationskultur zwischen Industrie und Wissenschaft weiter zu stärken und den Aufbau gemeinsamer Forschungskompetenzen und deren Verwertung zu forcieren.
Das explizit neue Element des Programms ist die ambitionierte Orientierung auf Exzellenz, die Einbindung von internationalem Forschungs-Know-how sowie der Aufbau und die Sicherung der Technologieführerschaft von Unternehmen zur Stärkung des österreichischen Forschungsstandorts.